Nachhaltigkeit als wichtiger Faktor für Neugründungen im hessischen Handel
„Nachhaltige Mode ist für jeden und jede möglich und erschwinglich!“ Das sagt Henning Siedentopp, Gründer und Inhaber des Labels MELA aus Kassel. Seit 2014 ist das Unternehmen am Markt und legt den Fokus auf die Vereinbarkeit von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten nachhaltiger Produktion im internationalen Textilhandel. Ebenso wie der Avocadostore von Mimi Sewalski aus Hamburg, der auf seinem Online-Marktplatz nur Textilien anbietet, die unter Einhaltung der genannten Gesichtspunkte produziert wurden. Die beiden Beispiele zeigen, dass es neue nachhaltige Angebote gibt, die von immer mehr Kundinnen und Kunden gefordert werden. Das belegt der „Konsummonitor Nachhaltigkeit: Fleisch und Fashion“ des Handelsverbandes. Insbesondere die kontrollierte Einhaltung von Standards und spezifischer Kriterien durch Lieferanten und Produktionsstätten ist den Verbraucherinnen und Verbrauchern immer wichtiger.
Diese Kriterien berücksichtigen immer mehr hessische Start-ups und Neugründungen. Laut dem „Green Startup Monitor 2021“ des Borderstep-Instituts gelten circa 30 Prozent aller Start-ups in Deutschland als sogenannte grüne Start-ups. In Hessen liegt dieser Anteil sogar knapp über dem Bundesdurchschnitt bei 31 Prozent. Diese jungen Unternehmen leisten mit ihren Produkten, Technologien oder Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen der Green Economy. Nachhaltigkeit bedeutet dabei mehr als nur die Berücksichtigung von Umweltaspekten, sondern bezieht auch soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte mit ein.
Für die vielen jungen Handelsunternehmen und Start-ups aus anderen Branchen, die sich für nachhaltiges Wirtschaften einsetzen, spielt auch die wiederentdeckte Regionalität eine große Rolle. Bei der Vermarktung der Region ist die Lieferkette deutlich kürzer, es wird nach regionalen Standards produziert und Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung bleiben in der Region. Rohstoffe werden zwar weiterhin meist aus anderen Ländern importiert, aber die Verlagerung von Produktionsschritten zurück in die Region kann weitere lange Lieferketten vermeiden und hat damit einen positiven Effekt auf die Umwelt. Zudem bedeutet dies auch mehr Planungssicherheit für Handel und Produzenten.
Ein weiteres Beispiel ist Triebwerk mit der Agroforstwirtschaft aus der Region Kassel. Beim Anbau pflanzlicher Rohstoffe werden alternative Methoden für CO2-Reduzierung gesucht, die kurze Transportwege und nachhaltige Lieferketten fördern. „Das ist die Kombination aus Gehölzen, also Bäumen und Sträucher, mit der klassischen Landwirtschaft, also Ackerbau und Tierhaltung. Auf einer Fläche kombiniert und immer mit dem Ziel, Vorteilswirkungen zu erzeugen, das heißt: unter anderem mehr Kohlenstoff in die Erde zu bringen, mehr Nahrungsmittel zu erzeugen, mehr Sonnenlicht einzufangen und in Photosynthese umzusetzen“, sagt Mitgründer Christoph Meixner von Triebwerk.
Nachhaltige hessische Ideen und Gründungen müssen noch stärker in den Fokus rücken und weiterhin gefördert werden. Dies macht sich auch der Handelsverband Hessen zur Aufgabe. Die Veranstaltung „Gründerstories im Handel: Fokus Nachhaltigkeit“ am 19.07. in Kassel dient dazu. Dort diskutieren neben Mimi Sewalski und Henning Siedentopp weitere Gründerinnen und Gründern mit Elisabeth Neumann vom Hessischen Gründerpreis und Silvio Zeiziger vom Handelsverband Hessen. Gründerstories im Handel ist eine Veranstaltungsreihe im Rahmen der Digitalisierungskampagne handel.digital des Handelsverbandes Hessen e.V., gefördert durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und das Technologieland Hessen.
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